Mit Sicherheit mehr Spaß

Auch wenn Sie nicht gleich zum „Motorradfahrer des Jahres“ gekürt werden möchten, ist der sichere Umgang mit dem motorisierten Zweirad ein wichtiger Garant für lustvollen Fahrspaß.

Ganz gleich, ob das Motorrad in erster Linie in der Freizeit oder als „Nutzfahrzeug“ im täglichen Verkehr bewegt wird – in jedem Fall profitieren Motorradfahrer von einem Sicherheitstraining.

Mittlerweile ist das Angebot an Kursen beinahe unüberschaubar geworden. Sicherheitstraining, Sicherheitstouren, Beginners-Training, Auffrischungs- oder Kombikurs sind nur einige Beispiele aus den Programmen der Anbieter. Darüber hinaus werden spezielle Angebote auf Rennstrecken, im Gelände oder für Gespannfahrer ausgeschrieben.

 

Kursangebot

1. Mehr Durchblick schaffen

Mit der Website www.ifz.de/training-konzeptinhalte.htm wollen der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und das Institut für Zweiradsicherheit (ifz) einen Überblick der verschiedenen Lehrgänge und Veranstalter in der Bundesrepublik geben. Die im DVR organisierten Anbieter von Sicherheitstrainings garantieren, dass ihre Trainings von qualifizierten Instruktoren durchgeführt werden. Ansprechende Rahmenbedingungen, ein durchdachter Programmaufbau und nicht zuletzt eine Versicherung für die Teilnehmer sind wichtige Qualitätsmerkmale.

Nähere Informationen und Angaben können bei den aufgeführten Adressen angefordert werden. Eine kurze Beschreibung der wichtigsten Trainingsarten erleichtert es dem Interessenten, den für ihn geeigneten Veranstaltungstyp ausfindig zu machen.

2. Motorradsicherheitstraining auf der Straße

Im Rahmen der German Safety Tour 2009 wurden mehrere Instruktoren durch den DVR ausgebildet, die ein solches Sicherheitstraining im Realverkehr auch unabhängig von der German Safety Tour durchführen können. Damit soll dieses Angebot auch der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. Diese gebrieften und zertifizierten Instruktoren können auf den 15 zertifizierten Strecken, auf denen die German Safety Tour bislang Halt gemacht hat, dieses Training durchführen.

 

Hier kann man sich für so ein Training anmelden: http://www.motorrad-sicherheitstrainings-auf-der-strasse.de/gst2011/angebote/

3. Eintägiges Sicherheitstraining nach den Richtlinie

Das eintägige Sicherheitstraining ist der Basiskurs für Motorradfahrerinnen und -fahrer. Anfänger und Wiedereinsteiger können von diesem Kursangebot ebenso profitieren wie Vielfahrer mit langjähriger Praxis. Viele Motorradfahrer haben es sich zur Gewohnheit gemacht, sich einmal im Jahr mit einem solchen Training fit zu machen. Lernziel der achtstündigen Veranstaltung ist es, Gefahren rechtzeitig zu erkennen, zu vermeiden und zu bewältigen.

 

Fahrpraktische Übungen des Kernprogramms:

  • Stabilisieren des Motorrads in schwierigen Situationen
  • Bremsen auf verschiedenen Straßenbelägen
  • Ausweichen vor einem Hindernis
  • Kurventraining in der Kreisbahn

 

Neben den Fahrübungen tauschen die Teilnehmer Erfahrungen aus und diskutieren über verschiedene Aspekte:

  • Wie kann ich gefährliche Situationen voraussehen?
  • Welche Rolle spielt der Fahrbahnzustand?
  • Wie behalte ich ausreichend Reserven?
  • Wie wirken sich äußere Bedingungen auf mein Verhalten aus?
  • Was bringen technische Neuerungen wie z.B. ABS?

 

Hinzu kommen praktische Tipps zu Fahrzeugtechnik, Kleidung und Helm. Die Trainings finden auf asphaltierten Plätzen statt, die groß genug sind, um die Brems- und Ausweichübungen und das Kreisbahntraining durchzuführen. Die Gruppe ist auf maximal zwölf Teilnehmer begrenzt. Neben dem Grundprogramm bieten einige Veranstalter spezielle Sicherheitstrainings für Neueinsteiger, Wiederholer oder Fortgeschrittene (Aufbaukurse) an.

 

Die Kosten sind unterschiedlich und beim jeweiligen Veranstalter zu erfragen.

 

4. Kombinierte Kurse

Immer mehr Veranstalter ergänzen das Sicherheitstraining mit zusätzlichen Programmpunkten. Das kann beispielsweise eine Landstraßenausfahrt über reizvolle Strecken sein, wo besonders die Kurventechnik der Teilnehmer gefragt ist.

Elemente aus dem Sicherheitstraining (Bremsen, Ausweichen und Kurvenfahren) sind auf jeden Fall Bestandteil dieser Kurse. Unterschiedlich ist deren Gewichtung. Manche Lehrgänge enthalten ein komplettes eintägiges Sicherheitstraining, bei anderen werden ausgewählte Übungen durchgeführt oder kürzere Trainingseinheiten über den gesamten Veranstaltungszeitraum verteilt.

 

Bei mehrtägigen Kursen kann die Unterbringung in Zelten, Jugendherbergen oder Hotels erfolgen. Auch hinsichtlich der Verpflegung gibt es unterschiedliche Regelungen. Manche Angebote setzen die Teilnahme an einem eintägigen Sicherheitstraining voraus.

5. Rennstreckenkurse

Sicherheitstraining auf der Rennstrecke? Das muss kein Widerspruch sein. Die abgesperrten Strecken sind ein ideales Terrain für Fahrer aller Kategorien. Wo sonst kann man Bremsübungen aus höheren Geschwindigkeiten durchführen, schwierige Kurvenlagen in verschiedenen Linien ausprobieren oder in der Praxis „erfahren“, welche Anforderungen einige Stunden konzentriertes Motorradfahren an die physische und psychische Kondition stellen.

 

Bei den hier genannten Kursen geht es jedoch nirgends um Höchstgeschwindigkeiten. Qualifizierte Instruktoren führen Übungen aus dem Sicherheitstraining durch und suchen im Gespräch die Verbindung zum Fahren im Regelverkehr herzustellen. Vor einer Teilnahme sollte man bereits ein eintägiges Sicherheitstraining absolviert haben.

6. Trialkurse

Unter Trial versteht man Geschicklichkeitsfahren im Gelände. Zum Einsatz kommen leichte Spezialmaschinen, die der Veranstalter zur Verfügung stellt. Es wird beispielsweise am Schräghang trainiert und mit angehobenem Vorderrad über Hindernisse geklettert.

 

Dabei handelt es sich nicht um eine Schule für Zweirad-Artisten, sondern bei den Triallehrgängen lernt man in kürzester Zeit sehr viel über Balance und Fahrdynamik. Man trainiert das Zusammenspiel von Kupplung, Gas und Bremse. Vor allem aber lernt man etwas über sich selbst und den Umgang mit ungewöhnlichen Aufgaben. Da sich die Übungen durchweg im niedrigen Geschwindigkeitsbereich abspielen, ist auch ein „Ausrutscher“ kein Problem.

 

Beim Trialfahren sind feste Stiefel ebenso wichtig wie Handschuhe und Schutzhelm. Da man im Gelände leicht ins Schwitzen kommt, ist luftige Schutzkleidung, die man zusätzlich mitnimmt (Jethelm, Endurokleidung, leichte Handschuhe) angenehmer als Leder. Vor allem bei feuchtem Wetter ist die Kleidung nach dem Training reif für die Waschmaschine.

7. Endurokurse

Enduros werden zwar überwiegend auf asphaltierten Straßen bewegt, aber das Fahren abseits befestigter Wege hat durchaus seine Reize. Einen schonenden Umgang mit der Natur vorausgesetzt, bietet das Endurofahren auf abgesperrtem Gelände eine interessante Herausforderung für Mensch und Maschine.

 

Gute Endurokurse bringen auch einen Sicherheitsgewinn für die Straße: Das Fahren auf losem Untergrund und der starke Körpereinsatz in den verschiedenen Fahrsituationen verbessern das Gefühl für das Machbare und vermitteln gleichzeitig einen Eindruck von den subjektiven und objektiven Grenzen von Fahrer und Fahrzeug.

8. Gespannfahrer-Kurse

Bei Gespannfahrer-Kursen geht es um die Fahrtechnik auf dem Motorrad mit Seitenwagen. In Theorie und Praxis wird die Fahrdynamik des asymmetrischen Zweispurfahrzeugs erläutert.

In der Regel stehen mehrere Übungsmaschinen zur Verfügung, so dass man sich einen Eindruck über das Fahren verschiedener Typen verschaffen kann. Durch eine Aufteilung in Kleingruppen kann man dem Neuling, der vielleicht mit der Solomaschine angereist ist, genau so viel bieten wie dem erfahrenen „Gespanntreiber“.

Bei speziell ausgewiesenen Sicherheitstrainings für routinierte Gespannfahrer werden dagegen keine Grundtechniken vermittelt. Es wird außerdem vorausgesetzt, dass der Teilnehmer sein eigenes Gespann mitbringt.

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